Immer wieder haben wir Sie in der Vergangenheit eingeladen, die Natur auf dem Berg und im Tal nach wilden duftenden und auch wohlschmeckenden Kräutern zu erkunden...
Über Ihr Interesse und Ihr Mitwandern haben wir uns sehr gefreut,
das Team der Perau Apotheke
Im Herbst 2015 führte uns eine Wanderung in die Schütt am Fuße des Dobratsch. Wir fanden Früchte, Pilze und auch einige besondere Tiere.
Im Juni 2015 haben wir zu einer Kräuterwanderung mit Martina Kircher eingeladen, um zu erforschen welche Pflanzen die Natur im Wald, auf den Wiesen und am Wegesrand im Naturpark Dobratsch in Heiligengeist für uns bereithält.
Besonders interessant zum Betrachten war das Werk der Gespinstmotte. Aber auch die strahlenlose Kamille oder die Wiesenschaumzikade waren bemerkenswert. Natürlich kamen auch bekannte Heil- und Küchenkräuter nicht zu kurz, wie die Wegwarte, die Nelkenwurz, der Ehrenpreis und viele andere kostbare Pflänzchen.
Der Sommer lockt mit blühender und duftender Natur, die es zu erkunden gilt, nicht zuletzt auch weil sie für unsere Gesundheit einen wertvollen Beitrag leisten kann... So haben wir deshalb diese Jahreszeit in der Perau Apotheke unter das Motto "Kräutersommer" gestellt...
Martina Rudackij zeigte uns während der Wanderung über die Wiese und im Wald allerlei Kräuter, die wir bisher oft eher als Unkraut, bestenfalls als Wiesenblumen eingeschätzt hatten. Vor Ort lauschten, kosteten und sammelten wir fleißig, um danach auch tatsächlich satt zu werden.
... die wir für unser Abendessen sammelten:
Auch über die Pflanzen und Ihre Namen erfuhren wir interessantes: etwa, dass die Wilde Möhre - und auch Ihre Verwandte, die Möhre, bei uns Karotte genannt, ihren deutschen Namen von Mohr herleitet, wegen der schwarzen Mittelblüte inmitten des weißen Blütenstandes - quasi ein Scheininsekt...
Im Anschluss an die Wanderung mussten wir noch "schwer" arbeiten: alle Kräuter fein hacken und mit Öl, Sonnenblumen- oder Pinienkernen und etwas des von uns auch selbst zubereiteten Kräutersalz zu einem köstlichen Pesto verarbeiten, das dann, ohne gekocht zu werden, gleich mit Nudeln ein herzhaftes und wahrhaft wohlschmeckendes Nachtmahl ergab. Zur Nachspeise naschten wir noch die von uns in "Blattbechern" eifrig gesammelten aromatischen Walderdbeeren...
Die blühende und duftende Natur des Sommers zu erleben - dies ist das Ziel, das wir mit dem Kräutersommer der Perau-Apotheke verfolgen, weil wir denken, die Natur kann für unsere Gesundheit einen wertvollen Beitrag leisten...
Im Juli trafen sich all jene, die unserer Einladung gefolgt waren, um von der Aichingerhütte aus den Naturpark Dobratsch zu erkunden.
Martina Rudackij, eine erfahrene „Naturpark-Rangerin“, führte uns bei strahlendem Sonnenschein über die Almen. Es ging vorbei an der alten Starterhütte bei der ehemaligen Skipiste hinauf zur Rosstratte, entlang des Geo-Lehrpfads und immer wieder zwischen Kuhfladen hindurch.
Stadträtin Mag.a Hilde Schaumberger begrüßte uns und berichtete ihrerseits über die Entwicklung des Naturparks Dobratsch, mit dessen Errichtung, beginnend mit dem Rückbau der Schilifte, dem Dobratsch seine Ursprünglichkeit zurückgegeben wurde.
Tauchten interessante Pflanzen und Landschaftsmerkmale auf, hielten wir inne, bestaunten die vielfältige Pflanzenwelt, lauschten alten Sagen und versuchten sogar auf der Weide liegend die einzigen Wolke am Himmel zu deuten.
Da zur Wanderung von der Perau-Apotheke unter dem Motto „Kräutersommer“ eingeladen wurde, lag auf den Pflanzen natürlich ein besonderes Augenmerk. Martina Rudackij wies uns auf besondere Exemplare und deren Überlebensstrategie hin, wie etwa die Almweide, die zwar auch ein Baum ist und Palmkätzchen hat, jedoch flach an den Stein geschmiegt ganz anders ausgebildet ist, als die Weide im Tal.
Interessant fanden wir auch die beiden „lebendgebärenden“ Pflanzen, das Alpenrispengras und der Knollenknöterich, die nicht nur Samen, sondern praktisch fertige Pflanzen entwickeln und „zur Welt bringen“.
Wurde der Bärlapp früher von den „Pillendrehern“ zum Trockenhalten der Medizin verwendet, kommt die Strategie des Frauenmantel zur Feuchtigkeitsregulation uns heute noch zu Gute, etwa bei Hitzewallungen.
Auch wie die Fichten das Wetter vorhersagen, was sich hinter dem „Jägerbrot“ verbirgt und welches „Munddeo“ die Almwiesen für uns bereithalten, haben wir erfahren. Und schließlich erlebten wir, wie der Löwenzahn uns allen ein Lächeln ins Gesicht zauberte mit seiner „Zauberblume“ - als sie nämlich Wolfgang Haslacher begegnete...
Der Schutz der Pflanzen wurde erläutert und darauf hingewiesen, wie Pflanzen, die man vom Berg mitnimmt, um sie daheim einzupflanzen, ihre Besonderheit verlieren, etwa weil gerade die für uns wohlriechenden Aromen Teil der Überlebensstrategie der Pflanzen sind, die nicht mehr notwendig ist im „sicheren“ Topf auf dem Balkon...
Die Wanderung fand schließlich mit der Einkehr auf der Aichingerhütte ihren Ausklang.
Eines Augusttages haben wir uns in Warmbad Villach rund um die Napoleonwiese, auch dieses Gebiet gehört ja noch zum Naturpark Dobratsch, umgesehen nach duftenden und wilden Kräutern. Sehr weit sind wir in den über zwei Stunden dauernden Wanderungen nicht gekommen, denn schon auf kleinsten Flecken fanden wir eine reichliche Auswahl...
Bereits im Kurpark machte uns Martina Rudackij aufmerksam auf zwei besondere Pflanzen, die dort zur Zierde blühen:
Die Fette Henne ist ein einheimisches Gegenstück zur Aloe Vera, sie spendet kühle Feuchtigkeit, etwa wenn man das dünne Häutchen an der Unterseite des Blattes entfernt und auf die Haut legt.
Achtung: erst in der Armbeuge testen, falls eine Allergie vorliegt!
Der Frauenmantel stößt bei Wasserüberschuss sogenannte Guttationstropfen ab, die morgens am Blattrand stehen und die sich oft in der Mitte des großen Blattes sammeln, wo dann ein großer Wassertropfen wie ein Vorrat gehalten wird, bis die Pflanze, etwa mittags, wenn es heiß ist, das restliche Wasser wieder aufnimmt. Diese Wassertropfen sind kein Tau, sie werden von der Pflanze abgegeben und beinhalten Wirkstoffe, die sie auf dem Weg durch die Pflanze aufgenommen haben. Früher sah man manchmal Frauen, die sich die Pflanzenwirkung auf den Wasserhaushalt zunutze machen wollten, mit Phiolen die Tropfen sammeln - was übrigens viele von ihnen auf den Scheiterhaufen brachte zur Zeit der Hexenverfolgung!
... die man am Waldrand und auf Wiesen finden kann:
Auch über viele andere Pflanzen haben wir Interessantes erfahren. Das Eisenkraut wächst etwa dort, wo früher Schlachten waren und es macht - unter der "Rüstung" getragen - hieb- und stichfest. Das Kunigundenkraut zeigt an, wo Wasser ist. Den Teufelszwirn haben wir gesehen. Und schließlich haben wir überlegt, wie viele Pölster man wohl mit den Blüten der Disteln füllen könnte.
Daneben haben wir die giftigste einheimische Pflanze vorsichtig begutachtet - der Eisenhut man soll ihn am besten gar nicht berühren, das Gift wirkt auch schon bei Hautkontakt! Die Blüten des Eisenhutes sehen aus wie Helme über grimmigen Soldatengesichtern an der Schwelle des Todes...
Früher haben übrigens die Bauern die Wiesen von giftigen Pflanzen, wie etwa auch dem Hahnenfuß befreit, um zu verhindern, dass diese ins Heu gelangen und schließlich nicht nur den Tieren schaden, sondern über die Milch auch den Menschen.
Die Witwenblume hat Ihren Namen auch aus alten Zeiten, Witwen mussten ein Trauerjahr einhalten, in dieser Zeit durfte man Ihnen eigentlich nicht den Hof machen. Doch diese unscheinbare Blume - in "kirchlicher" Farbe - war ein unschuldiger Liebesbeweis, den ein Mann einer Witwe trotzdem schenken durfte, um sich einen Platz im Herzen der Angebeteten zu "reservieren"...
Im Mai 2012 waren wir wieder mit Inhaberinnen der Verwöhn-Card unterwegs, diesmal in Pogöriach, um Kräuter zu sammeln. Im Anschluss gab es bei Martina Rudackji noch eine Verkostung der gesammelten Kräuter in Form von Tee, Limonade, Salat und Kräutercappuccino.
Gesammelt haben wir vor allem Giersch, Melde, Wiesensalbei, wilden Oregano, Gänseblümchen, Schafgarbe, Taubnessel, Gundelrebe, Vogelmiere, Spitz- und Breitwegerich zum Verkochen, sowie Erdbeerblätter und Minze für erfrischenden Tee. Unterwegs genascht haben wir unter anderem Sauerklee, Sauerampfer, Hirtentäschel und Wiesensalbei. Über viele dieser Pflanzen finden Sie auf unserer Homepage Beschreibungen von früheren Kräuterwanderungen.
Der Kräutercappuccino war jedenfalls ein großer Genuss - sehr zu empfehlen auch für Männer, Kinder und andere Gemüsemuffel!
Interessant war auch zu erfahren, wie viele bunte Blüten essbar sind. Löwenzahn, Wiesensalbei, Gundelrebe, Taubnessel, Rotklee, Gänseblümchen, Hornveilchen, Kapuzienerkresse, Rosen und auch die Blüten vom Schnittlauch kann man roh - etwa im Salat - genießen.
Generell gilt bei den Wildkräutern: Anfangs das junge Grün, und wenn sie blühen, nur noch die Blüte verwenden.
Martinas Geheimtipp für den Hopfen: die jungen Triebe werden verwendet wie wilder Spargel, schmecken herrlich, und man findet sie im Frühjahr, wenn man sich vom Vorjahr gemerkt hat, wo er wächst...
In einem Workshop mit Martina Rudackij haben wir mit natürlichen Zutaten eine wohltuende und pflegende Gesichtscreme selbst gemischt. Eingeladen waren Kundinnen und Kunden der Perau Apotheke mit der Verwöhn-Card.
Es war ein interessanter Nachmittag mit fachgerechter Anleitung, wie man selbst eine natürliche und hochwertige Gesichtspflege herstellen kann. Welche Zutaten und welche Werkzeuge man dazu benötigt und welche Kräuter dafür besonders geeignet sind - die Teilnehmerinnen haben altes Wissen, neue Ideen und natürlich eine besonders feine Creme mitgenommen nach dem gemeinsamen Rühren und Mixen. Und natürlich haben sie es sich einfach auch ein wenig gut gehen lassen bei Martina Rudackji.