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Die Schilddrüse

Dieses schmetterlingsförmige Organ liegt im unteren Teil des Halses direkt vor der Luftröhre. Der Fachbegriff „Glandula thyreoidea“ leitet sich vom lateinischen "glans" = Drüse und vom griechischen "thyreoides" = schildförmig ab.

Die Schilddrüse gehört zu den endokrinen Drüsen, das sind Drüsen, die ihre Sekrete, zu denen Hormone und andere Stoffwechselsubstanzen gehören, innerhalb des Körpers freisetzen.

Die Zellen der Schilddrüse sind die einzigen Körperzellen, die Jod absorbieren können und daraus zusammen mit der Aminosäure Tyrosin zwei Hormone bilden: Thyronin (T4) und dessen biologisch aktive Form Trijodthyronin (T3).

Die Schilddrüsenhormone spielen eine wesentliche Rolle im Stoffwechsel, vor allem in den Bereichen Knochenbau, Längenwachstum, Gewicht, Herz-und Gehirnleistung, Verdauung, Fortpflanzung und psychisches Wohlbefinden.

Man unterscheidet bei den Störungen der Schilddrüsentätigkeit die Hypothyreose (die Unterfunktion), und die Hyperthyreose (die Überfunktion). Beide Störungen zeichnen sich durch eine Vielfalt an Symptomen aus, die oft nicht der Schilddrüse zugeordnet und daher falsch behandelt werden.

Die Gail bei Villach - Bild Rechte bei Anke Tölgyes

Sinnvolle Testgestaltung bei Schilddrüsen-Störungen ist die Messung von freiem T3, freiem T4 und TSH (Tyroid stimulierendes Hormon) im Blut (bei einem Facharzt) wenn möglich an einem Beschwerdetag! Das ist auch der beste Zeitpunkt um die Symptome abzufragen.

Bei nicht erkannten Funktionsstörungen der Schilddrüse kann es zu Fehlbehandlungen mit Psychopharmaka, Schlafmitteln und Blutdrucksenkern kommen, sowie zu Missbrauch von Abführ- und Genussmitteln.

Voraussetzungen für eine gesunde Schilddrüsenfunktion sind eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß (vor allem die Aminosäuren Tyrosin und Phenylalanin sind wichtig für den Aufbau der Schilddrüsen-Hormone), sowie mit Vitamin A und Carotinoiden, Jod, Kupfer, Kobalt, Selen, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B12.

Gefahren für die Schilddrüse sind Dauerstress (er lässt die Schilddrüse ausbrennen), Röntgenuntersuchungen, Vitamin B12 Mangel, Fluorid in Wasser, Tabletten und Zahnpflege (Fluorid verhindert die Jod Aufnahme und fördert die Schilddrüsen-Unterfunktion mit Kropfbildung).

Sinnvoll bei Schilddrüsen-Unterfunktion
  • Spaziergänge bei Tageslicht (hierbei helfen UV-Licht, Sonne und Wärme)
  • Pausen mit Bewegung
  • Kneipp Anwendungen
  • Warme Kleidung
  • Rezeptfreie Mittel wie Kelp, Spirulina, Thyreoidinum D4
Sinnvoll bei Schilddrüsen-Überfunktion
  • Stress so gut wie möglich vermeiden bzw. reduzieren.
  • Tees wie Hopfen, Melisse und Baldrian trinken.
  • Bier in Maßen trinken.
  • Proteine zu sich nehmen (binden freie Schilddrüsen-Hormone).
  • Jodfreies Salz verwenden (am besten Meersalz).
  • Halswickel mit Zwiebel, Beinwell, Retterspitz oder Schwedenkräutern machen.
  • Sonne, Wärme und Meer im Übermaß vermeiden.
  • Als rezeptfreies Mittel Lycopus Urtinkur bei Bedarf einnehmen.
Störungen der Schilddrüse - Unterfunktion

Hinweise auf Unterfunktion

  • Unerklärliche Gewichtszunahme, Übergewicht, Wasseransammlungen
  • Darmträgheit, Blähungen, Verstopfung
  • Kälteempfindlichkeit, Frösteln
  • Unerklärliche Müdigkeit und Schwäche mit starkem
  • Schlafbedürfnis
  • Konzentrationsstörungen, benebeltes Denken
  • Antriebsschwäche, Mutlosigkeit, Depressionen
  • Gleichmäßiger Haarausfall, Verschwinden der äußeren Augenbrauen und Wimpern
  • Zyklusstörungen und Empfängnisschwierigkeiten
  • Immun-und Muskelschwäche, niedriger Puls
  • Eisenmangel
Störungen der Schilddrüse - Überfunktion

Hinweise auf Überfunktion:

  • Keine Gewichtszunahme trotz häufigem Essen.
  • Durchfall, weicher Stuhl
  • Schwitzen
  • Ein-und Durchschlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Angst-und Panikattacken
  • Akne, unreine Haut und fettige dünne Haare, büschelweiser Haarausfall
  • Herzrasen, schnelle Atmung
  • Kopfschmerzen, Tinnitus, Zittern
  • ADHS, Hyperaktivität
  • Osteoporose
  • Häufige oder starke Regelblutung
Weitere Störungen der Schilddrüse

Sowohl bei Unter- als auch bei Überfunktion können auftreten:

  • Kinderlosigkeit
  • psychische Auffälligkeiten
  • Haarausfall
  • Zyklusstörungen
  • Blutdruckschwankungen
Jodhaltige Nahrung - zur Unterstützung

Jodhaltige Nahrungsmittel können die Schilddrüse unterstützen. Dazu gehören:

  • Gemüsesorten wie Brokkoli, Karotten, Erbsen, Grünkohl und Spinat
  • hochwertige Nüsse: Sonnenblumen- und Cashewkerne sowie Erdnüsse
  • Fischsorten: Dorsch, Schellfisch, Seelachs, Scholle, Kabeljau, Rotbarsch, Makrele sowie Lebertran

Auch selenhältige Nahrungsmittel unterstützen die Schilddrüse:

  • Fisch, Fleisch, Innereien, Hefe, Nüsse, Hülsenfrüchte, Sprossen, Weizenkeimlinge, Sonnenblumenkerne
Blumenmeer

Gerne berate ich Sie in der Apotheke auch hinsichtlich Ihres Hormonhaushalts und beantworte eventuelle weitere Fragen zur Schilddrüse oder auch zu anderen Hormonen.

Ein Leben in Balance wünscht Ihnen
Doris Clementschitsch

 

Quelle: Elisabeth Buchner: Schilddrüsenstörungen