Kräuter und Heilpflanzen

Lange vor der pharmazeutischen Industrie waren Kräuter und Heilpflanzen die einzigen Heilmittel, die die Menschen gekannt haben. Nicht umsonst heißt es in einem alten Sprichwort, gegen jedes Wehwehchen sei ein Kraut gewachsen. Gerade in unseren Breiten ist viel altes Wissen verloren gegangen. Aus der Vielzahl der Heilpflanzen stellen wir hier einige vor.

Gänseblümchen

Das Gänseblümchen

Das "Bellis perennis" gehört zur Familie der Korbblütler und ist in ganz Europa zu finden. Oft sieht man die ersten Blüten schon im Jänner, wenn durch die erste Schneeschmelze der Wiesenboden sichtbar wird. Gänseblümchen halten bei geringer Luftfeuchtigkeit Temperaturen von bis zu –15°C aus. Die früher geschätzte Heilpflanze sieht man heute oft in gezüchteter Form in vielen Gärten.

Auf Grund ihrer Inhaltsstoffe, der Saponine, Gerb- und Bitterstoffe, ätherischen und fetten Öle, sowie Inulin, wird das Gänseblümchen in der Volksheilkunde bei Katarrhen der Atemwege, Hautkrankheiten und Leberleiden sowie zur Blutreinigung angewendet.

Gänseblümchen

Ähnlich wie die verwandte Arnika und die Ringelblume gehört das Gänseblümchen zu den bewährten Wundheilpflanzen. So kann man z.B. das ganze Kraut zerdrücken und auf Wunden und Quetschungen auflegen. Auch in der Frauenheilkunde hat es seinen festen Platz und wird zur Förderung der Rückbildung nach der Geburt verwendet. Es strafft nämlich das Bindegewebe und wirkt speziell auf die Beckenorgane kräftigend.

Hömöopathisch gebräuchlich ist es bei Verletzungen wie Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen, sowie bei Hautproblemen wie Furunkeln oder Ekzeme.

Das Gänseblümchen passt natürlich auf unsere Speisekarte. Im Frühling, wenn es nur wenige andere Kräuter gibt, kann man das ganze Kraut mit den Blüten klein gehackt unter Salate oder Topfen mischen. Solche Speisen erfreuen nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge. Auch zum Verfeinern von Kräutersuppen eignet es sich hervorragend...

Gänseblümchenwiese

Wildkräuterfrühlingssuppe

nach einem Rezept von Altbäuerin Erika Granitzer


Zutaten: Spitzwegerich, Brennnessel, Gundelrebe, Löwenzahn, Schafgarbe, Sauerampfer, Gänseblümchen, eventuell Bärlauch. Alle Kräuter sollten nach der Ernte sofort verarbeitet werden. Sammeln in Straßennähe oder auf gedüngten Feldern sollte man vermeiden. Alle Kräuter sollten wohl bekannt sein, damit es zu keiner Verwechslung kommt.

Zubereitung: Zwiebeln fein geschnitten in Öl anschwitzen, mit Mehl stauben und mit Wasser aufgießen. Die fein gehackten Kräuter dazu geben, kurz weich kochen, mit Salz und Muskat würzen, pürieren, mit Schlagobers verfeinern und mit angerösteten Schwarzbrotwürfeln und Gänseblümchenblüten garniert servieren.

Gänseblümchen

Das Märchen vom Gänseblümchen

Auch Hans Christian Andersen ist das Gänseblümchen aufgefallen. Er hat über diesen Frühlingsblüher sogar ein Märchen geschrieben. Das Märchen hier nachlesen...


Der Leindotter
Leindotter

Der Leindotter

Camelina sativa

Leindotter,  ist eine alte Kulturpflanze, sie ist seit 4000 Jahren in Europa beheimatet. Die Leindotter-Pflanze wird etwa 80cm hoch und blüht blassgelb. Verwendet wird das Leindotteröl, das Öl der Früchte. Es schmeckt würzig-pikant und fruchtig-grasig und passt hervorragend zu Rohkostsalaten, Gemüsesulzen und Topfenaufstrichen.

Leindotteröl hat einen hohen ernährungsphysiologischen Wert durch den hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie die Omega-3-Fettsäure Linolensäure (bis zu 39%), die Omega-6-Fettsäure Linolsäure (bis zu 21%) und die Omega-9-Fettsäure Ölsäure (bis zu 24%). Es enthält - wie übrigens alle pflanzlichen Fette - kein Cholesterin, aber sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine. Durch biologischen Anbau und schonende Kaltpressung bleiben die wertvollen Inhaltstoffe weitgehend erhalten. Leindotteröl sollte dunkel und unter 25°C gelagert werden.

Innerliche Anwendung:

Gegen Magen- und Darmbeschwerden, Gastritis, Sodbrennen, Koliken, Verdauungsbeschwerden und Hämorrhoiden.

1 Teelöffel auf nüchternen Magen, mindestens 1-2 Monate einnehmen. Kur eventuell wiederholen.

Äußerliche Anwendung:

Bei Prellungen, Hautabschürfungen, Blutergüssen, unreiner Haut (Akne), Entzündungen der Haut und Schleimhäute (auch im Mundbereich), Frostbeulen, leichten Verbrennungen, Nagelbettentzündungen und zur Narbenheilung.

Mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen auftragen.

Die Zaubernuss

Die Zaubernuss

Schon die nordamerikanischen Indianer kannten und schätzen die "Hamamelis virginiana", ein Zaubernussgewächs, als Wundheilmittel. Verschiedene Hamamelisarten finden sich immer wieder in unseren Gärten. Die verschiedenen Zaubernussarten, werden teilweise bis zu 7 Meter hoch und gehören zu den seltenen Winterblühern - ihre Blütezeit beginnt je nach Witterung schon im Dezember bis Februar.

Den Namen Zaubernuss hat der Strauch seinen Früchten zu verdanken. Die Kapselfrüchte öffnen sich explosionsartig und schleudern die Samen bis zu 10 Meter weit fort. Rinde und Blätter sind reich an Gerbstoffen, die entzündungshemmend und zusammenziehend auf Haut und Schleimhäute wirken. Sie wird vorwiegend äußerlich angewendet.

Gerne wird von ihr ein Destillat aus der Rinde der jungen Zweige verwendet. Dieses sogenannte Hamameliswasser wirkt beruhigend, entzündungshemmend, kühlend und wundheilend. Es ist auch gut für sensible, unreine Haut oder bei juckender Kopfhaut geeignet.

Innerlich, vor allem in der homöopathischen Form, stärkt und festigt sie die Venen und vermindert dunkelrote Blutungen. Sie kann auch bei Hämorrhoiden und Krampfadern eingesetzt werden.

Ringelblumen-Hamamelis-Balsam

Übrigens,

Wir empfehlen Ringelblumen-Hamamelis-Balsam für alle allen Lebenslagen. Achten Sie darauf, dass er ausschließlich aus qualitativ hochwertigen Naturprodukten besteht und frei ist von Chemie. Ringelblumen-Hamamelis-Balsam eignet sich für alle Altersgruppen, z.B. als Gesichts- und Körperpflege für Babys und Kleinkinder, aber auch für sehr beanspruchte Hände und sogar bei Hämorrhoiden.