Wenn Arzneimttel unsere Körper durcheinanderbringen, ...

... dann ist es wichtig, ihm die nötige Ordnung wieder zu beschaffen. Arzneimittel haben neben ihrer erwünschten Wirkung, die uns Linderung oder Heilung bringen soll, auch zahlreiche unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen mit Nährstoffen und/oder anderen Arzneimitteln.

Von besonderem Interesse sind hier vor allem Arzneimittel, die regelmäßig eingenommen werden. Unberücksichtigte Wechselwirkungen mit Nährstoffen können zu Vitamin- und Mineralstoffmängeln und damit zu Störungen in den physiologischen Prozessen des Organismus führen. Hier kommt Ihre Apotheke ins Spiel. Ihre Apothekerin, Ihr Apotheker kann Sie über mögliche Wechselwirkungen, sowie deren Ausprägungsgrad und über die Notwendigkeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, beraten.

Antibiotika

Bereits bei der Einnahme können Nährstoffe eine entscheidende Rolle spielen. So verbinden sich einige Antibiotika wie z. B. Ciprofloxacin oder Doxycyclin mit verschiedenen Mineralstoffen aus der Nahrung wie z.B. Calcium oder Magnesium. Liegt das Antibiotikum in dieser Verbindung vor, kann es vom Körper nicht mehr aufgenommen werden, wodurch sich die Wirksamkeit verschlechtert. Daher müssen Antibiotika, die von dieser Wechselwirkung betroffen sind, immer eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen ausschließlich mit Wasser eingenommen werden!

Glucocorticoide

Müssen Sie beispielsweise regelmäßig ein Glucocorticoid („Cortison“) einnehmen, ist es wichtig, auf eine zusätzliche Zufuhr von Calcium und Vitamin D zu achten.
Calcium bildet zusammen mit Phosphat und Magnesium das Grundgerüst des menschlichen Skeletts und der Zähne. Rund 99% des Calciums befinden sich in den Knochen und nur etwa 1% in den Körperflüssigkeiten. Vitamin D erhöht die Calciumaufnahme aus dem Darm und steigert die Einlagerung von Calcium in die Knochen und ist daher für einen gesunden Calcium-Haushalt von Bedeutung.
Die Einnahme von Glucocorticoiden verringert die Aufnahme von Calcium, während gleichzeitig dessen Ausscheidung erhöht wird. Bei regelmäßiger Einnahme über längere Zeit kann das zu einer Verminderung des Calciums im Organismus und in weiterer Folge zu Osteoporose führen.

Cholesterinsenker

Eine wichtige Gruppe von Wirkstoffen zur Senkung des Cholesterinspiegels sind die sogenannten Statine. Statine blockieren im Organismus die Bildung eines Stoffwechselproduktes (Mevalonsäure) welches in weiterer Folge zu Cholesterin und Q10 umgewandelt wird. Da durch diese Blockade weniger Mevalonsäure entsteht, entstehen auch automatisch weniger Cholesterin und weniger Q10. Die Reduktion des Cholesterins ist hier erwünscht, nicht jedoch die Reduktion der körpereigenen Q10-Produktion.

Aber wozu brauchen wir Q10 überhaupt? Q10 ist eine körpereigene Substanz, die in allen tierischen und pflanzlichen Organismen vorkommt und für die Energieproduktion in der Zelle lebensnotwendig ist. Besonders große Mengen befinden sich daher in „sehr aktiven“ Zellgeweben wie z.B. dem Herzen aber auch der Leber, den Nieren und den Muskeln. Sinkt der Q10-Spiegel, kommt es zu einer verschlechterten Energieversorgung dieser Organe, welche z.B. durch Muskelschmerzen (häufige Nebenwirkung von Statinen) erkennbar ist.

Abführmittel

Durch die Einnahme von Abführmitteln kommt es zu einer erhöhten Flüssigkeitsansammlung im Darm, wodurch der Stuhl weicher und leichter transportierbar wird. Durch diesen Vorgang werden vermehrt Wasser und Elektrolyte wie z.B. Kalium ausgeschieden. Ein Kaliummangel seinerseits bewirkt jedoch eine zunehmende Darmträgheit, die durch weitere Abführmittel nur verschlimmert wird. Hier ist es wichtig, Kalium und ausreichend Flüssigkeit zuzuführen und den Darm mit ballaststoffreicher Kost zu unterstützen.

Gemüseherz

 

Achten Sie bei der Einnahme ihrer Medikamente auch auf die physiologischen Bedürfnisse ihres Körpers, so können Wechselwirkungen optimal ausgeglichen und Nebenwirkungen reduziert werden! Ein Beispiel: Kombinieren Sie Schmerzmittel aus Acetylsalicylsäure mit Vitamin C. So wird die wegen der Schmerzmitteleinnahme erhöhte Vitamin C-Ausscheidung wieder ausgeglichen.

Immer gerne für Sie da,
Ihre Apothekerin Mag. Tamara Omann

 

PS: Unser Tipp: Nutzen Sie das Verwöhn-Konto bei jedem Einkauf, dann speichern wir alle Ihre Medikamenten-Einkäufe und können jederzeit auf diese Daten zurückgreifen.

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